Als Hundetrainerin erlebe ich regelmäßig, dass Hündinnenbesitzer davon ausgehen mit ihrer läufigen Hündin nicht am Unterricht teilnehmen zu dürfen. Wenn ich ihnen sage, dass ich immer froh bin über läufige Hündinnen, sind sie erst Mal irritiert.

Wir trainieren in den Grunderziehungskursen für den Alltag und in diesem sind Rüdenbesitzer natürlich mit läufigen Hündinnen konfrontiert, wie auch die Besitzer von Hündinnen mit Rüden konfrontiert sind. (Die leider oft nicht so gut erzogen sind, dass sie von ihren Besitzern unter Kontrolle gehalten werden können angesichts einer läufigen Hündin.) Und so nutze ich diese Gelegenheit den Hundehaltern beizubringen wie sie diese Situation steuern können. Dabei gehen die duftenden Hündinnen oft sogar mit in den Freilauf.
Huch, echt? Ja, tatsächlich genau das. Denn nur, weil die Leine ab ist, kann und sollte man als Hund nicht tun und lassen was man möchte. Nein, es gab noch keinen Nachwuchs aus diesen Situationen und wird es auch nicht geben. Da wir in jeder anderen Stunde im Freilauf üben, dass der Hund im Kontakt gesteuert werden kann, ist es daher bloß eine Fortsetzung des bereits laufenden Trainings.
Natürlich ist das für die Besitzer in dieser Zeit oft anstrengend und mühsam, weil die jungen Wilden Regeln immer wieder hinterfragen. Hier gilt es konsequent (was nicht mit brutal zu verwechseln ist!) dran zu bleiben bis die Pubertät in ruhigere Gewässer mündet und all die Arbeit Früchte trägt.

Im Übrigens zeigt meine Erfahrung nach nun über 20 Jahren, dass Rüden, die von Anfang an Regeln im Umgang mit anderen Hunden und dann eben auch mit läufigen Hündinnen lernen, sich nicht so massiv ins Sexualverhalten reinsteigern und ihnen diese Erziehung langfristig viel Stress nimmt.
Für die Hündinnen, die gut duften, ist es im Übrigens ebenfalls sehr sinnvoll Regeln zu etablieren. Auch die Damen sollten lernen, dass sie nicht aktiv ins Sexualverhalten gehen und ganz schlicht keinen anderen Hund anzubaggern haben.
Manche Hündin ist eher schüchtern und fühlt sich schnell überfordert, wenn die Jungs aufdringlich werden. Auch hier üben wir wie der Besitzer seine Hündin sinnvoll schützen kann, wenn die Besitzer andere Hunde keinen Zugriff auf ihren Hund haben.
