Der Hund gehört in der Brut- und Setzzeit an die Leine!?

Wenn man in den sozialen Medien unterwegs ist, bekommt man diese Aussage derzeit regelmäßig um die Ohren gehauen. Und sie nervt mich. Nicht, weil ich darauf stehe, dass Hunde Wildtiere stören oder gar töten. Vielmehr, weil ich der Meinung bin, dass Hunde 365 Tage im Jahr nicht jagen sollen!

Eine Grundregel, die meiner Meinung nach jeder Hund frühzeitig lernen sollte:

Auf dem Weg bleiben.

Diese Grundregel hat sehr viele Vorteile: Der Hund kann nicht jagen gehen, denn er kann nicht hinter Wild herrennen, wenn er auf dem Weg bleibt. Zum Jagen gehört aber noch mehr. Ein Hund, der auf dem Weg bleibt, stöbert folglich weder jenseits, noch zur Brut- und Setzzeit durchs Gelände. Nicht im Feld, nicht im Wald, nirgends. Außerdem buddelt er keine Löcher, in dem sich Menschen oder Tiere die Beine brechen können. Ein Feld- oder Waldweg bietet in Breite und Länge ausreichend Möglichkeiten zur Bewegung. Der Grünstreifen bietet außerdem genug Interessantes zum ausgiebigen Schnuppern.

Aber, es geht noch weiter mit den Vorteilen: Ein Hund, der nicht durchs Unterholz rennt, verletzt sich nicht an herausstehenden Ästen. Ein Hund, der nicht durchs frisch gespritzte Feld rennt, läuft weniger Gefahr allergisch darauf zu reagieren. Außerdem ist es nicht so toll, wenn Hunde im „Essen“ anderer Tier ihren Haufen hinterlassen. Dazu zählen nicht nur Wiesen, die gemäht werden. Auch Flächen, die nur beweidet werden und daher etwas „wilder“ aussehen, gehören dazu.

Andersherum schützt eine Leine das Wild häufig nicht, denn was ich schon oft beobachtet habe: Der Hund stöbert an ausgefahrener (Schlepp)Leine jenseits des Weges parallel zu seinem Menschen fleißig durchs Gelände. Er hat noch kein Reh oder keinen Hasen dabei gefunden? Glück gehabt. Aber die Bodenbrüter waren sicher nicht glücklicher über den durch ihr Nest stampfenden Hund.

Daher sind mir (und dem Wild vermutlich auch) am liebsten, die das ganze Jahr auf dem Weg bleiben. Egal, ob sie eine Leine dran haben oder nicht.